Letztes Jahr hat uns der Hagel das Dach des Gartenhüsli auf der Terrasse ganz schön durchlöchert. Seither waren unsere Gartengeräte nicht mehr so sicher vor dem Regen.
Pascal und Pascal haben es nun repariert und unsere Werkzeuge, organische Dünger und Pflanzentöpfli sind endlich wieder in Sicherheit.
Riesiges Dankeschön an die zwei motivierten Neugärtner!
Das Trockensteinmauer-Hochbeet und die Kräuterspirale sind bei einem Workshop mit dem Ökoforum 2017 entstanden.
Das Hochbeet ist bereits einige Jährchen alt, einzelne Steine sind am verrutschen, die Erde stark verdichtet und etwas ausgelaugt. Deshalb haben wir uns entschieden, es zu erhöhen und mit viel frischer Erde aufzuwerten.
Mit einer frischen Lieferung Erde und Kompost von Stadtgrün Luzern haben wir für neue Nährstoffe im Boden gesorgt.
Die schweisstreibende Arbeit wurde von einigen fleissigen Neugärtnerinnen und Neugärtnern an einem Gartentag am Wochenende erledigt.
Betörendes Räucherwerk, duftende Badekugeln und leckeres Kräutersalz erwarten dich im Paettern-Kiosk (Neubad). Perfekt als Geburtstagsgeschenk, Mitbringsel oder um dir selber eine Freude zu machen. Unsere sinnlichen, handgefertigten Kreationen sind im Neugarten-Universum entstanden und bestehen zum Grossteil aus Neugarten-Kräutern.
Angenehme Leichtigkeit, kein Zwicken und Zwacken von zu enger oder unbequemer Kleidung, der Witterung ausgesetzt, voll und ganz inmitten der Natur. Wir haben es probiert: nackt Gärtnern alias im Adam&Eva-Kleid Wiese mähen, Giessen, Ernten, Jäten. So viel sei gesagt: es war eine luftige und sehr befreiende Angelegenheit. Je nach anfallender Gartenarbeit kann es ohne Schutzkleidung unter Umständen auch nicht ganz ungefährlich sein… Stichwort: Mähen
Hinter der aussergewöhnlichen Idee steckt der World Naked Gardening Day, welcher immer am ersten Samstag im Mai stattfindet. Dieser wurde 2005 von einer amerikanischen nudistischen Gruppierung ins Leben gerufen und steht für ein gesundes Körpergefühl, den Abbau von Scham und macht sich stark für die nicht-sexuelle Nackheit.
Wir finden die Idee super und rufen daher auf zu mehr Nacktheit! Mach mit!
Facts: Wann: Jeden 1. Samstag im Mai (oder wann immer dir danach ist) Wo: In deinem Garten, auf deinem Balkon, weltweit Warum: Jeder Mensch ist schön, nackt-sein ist schön
P.s.: Vorsicht bei Rosenpflege, Wiese mähen und Teich ausgraben – hier ist Schutzkleidung unumgänglich!
Am 6. März 2021 hat das 12. Symposium des Netzwerk Ethnobiologie Schweiz online stattgefunden. Wir waren mit dabei!
Es gab spannende Vorträge über die Meisterwurz im Saas-Tal, Hexen und Heiler in Ostafrika, „Chuemönz und Rossampfere“ in Appenzell Innerhoden sowie „geschlagene“ Tapa auf Neukaledonien. Die Referenten haben sich mit der kulturellen, historischen oder auch medizinischen Nutzung von (Heil)Pflanzen beschäftigt. So wird die Meisterwurz bei Magen-Darm-Beschwerden, Erkältung, Husten und für Wunden eingesetzt aber auch zum Räuchern, um „unheil abzuwehren“ verwendet. Im Mittelalter bereits schrieb man ihr einen „ausziehenden Effekt“ zu, so soll sie Schleim und Eiter reduzieren können oder auch entgiftend sein. In Ostafrika glaubt man daran, dass eine Behandlung bzw. Heilung einer Krankheit ohne gleichzeitige oder vorherige Heilung der Seele nicht möglich ist.
Wer sich tiefgehender mit dieser abwechslungsreichen Materie beschäftigen möchte, denen legen wir den BLOG zum Nachlesen von spannenden Beiträgen nahe.
Was ist denn überhaupt Ethnobiologie?
Die Ethnobiologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, welche die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt im kulturellen Kontext erforscht. Ethnobiolog*innen erforschen beispielsweise die Verwendung von Pflanzen und Tieren als Nahrung, Medizin, Werkstoff oder für rituelle Zwecke, sowie damit verbundene Werte, Vorstellungen, Klassifikationen und kulturgeschichtliche Prozesse. Die Ethnobiologie leistet einen wichtigen Beitrag zu Verständnis und Wertschätzung lokalen Wissens sowie kultureller und biologischer Vielfalt. (Quelle: ethnobiology.ch)
Ab 11. November im Paettern Kiosk (Neubad) erhältlich.
Kennst du schon unser neues Neugarten-Kräutersalz, die Lavendel-Badekugeln und das Kyphi-Räucherwerk? Diese sinnlichen Kreationen sind im Neugarten-Universum entstanden und ab 11. November beim Paettern Kiosk im Neubad erhältlich. Unsere handgemachten Kräuterprodukte bestehen zum Grossteil aus glücklichen Neugarten-Kräutern.
Neugarten-Kräutersalz – schmackhaft Behutsam ausgewählte Kräuter, wie Rosmarin und Olivenkraut, in Symbiose mit feinstem Meersalz vereint zu einem schmackhaften Geschenk aus dem luzernischen Neugarten.
Lavendel Badekugeln Lavendel-Badekugeln mit eigens destilliertem ätherischem Lavendelöl sorgen für angenehmen Badespass. Die Kugeln werden mit Neugarten-Kräutern hergestellt, sorgfältig in Handarbeit gerollt und liebevoll verpackt.
Kyphi Räucherkugeln – betörend Diese altägyptische Räuchermischung lässt die Sorgen des Alltags vertreiben. Die Rohstoffe stammen teils aus dem Neugarten, teils aus eigener Wildsammlung. Der süss-aromatische Rauch eignet sich zur Entspannung, Meditation und Beduftung von Räumen. Die Kugeln wirken betörend, vermitteln Ruhe und Zufriedenheit und rufen angenehme Träume hervor.
Kontakt, Infos und Bestellungen: Kreitlhex Badekugeln & Neugarten-Kräutersalz: E-Mail an bestellung (ät) neugarten.ch Rhizomi Räucherwerk: E-Mail an info (ät) rhizomi.ch
Der Sommer hat sich auch in unserem Garten für dieses Jahr definitiv verabschiedet und es fallen noch etliche Arbeiten an bevor sich die Neugärtner*innen in ihren Winterschlaf zurückziehen.
Unter anderem wollen noch einige Kohlsetzlinge in den Boden und leere Beete mit Gründungung besäht werden. Nackte Erdoberfläche wird gemulcht um vor Erosion geschützt zu werden. Die noch grünen Tomaten wollen in Zeitungspapier gereift und die noch vorhandenen Kräuter getrocknet werden. Das Gartenhaus lechzt nach einer Räumung.
Gartentag abgelöst
Da es Dienstags um 19 Uhr nun schon dunkel ist, werden die gängigen Dienstagabende ab sofort durch Sonntage abgelöst. Wir treffen uns die nächsten paar Sonntage um 13 Uhr auf der Neubadterrasse zum gemeinsamen Gärtnern. Es sind weiterhin alle Gartenbegeisterte willkommen!
Frisch gepflanzte Federkohlsetzlinge im Gleisgarten.
Passend zum gefühlten Herbstanfang fand am 22. August 2020 ein Samen-Dreschkurs im Neugarten statt. Angeleitet von Karin Roth, Gärtnerin, Permakultur-Designerin und Neugarten, Mitglied, droschen rund 15 Interessierte was das Zeug hält und erhielten spannende Einblicke in die Welt der Saatgutgewinnung.
Karin Roth diskutiert die Eigenheiten der vegetativen und geschlechtlichen Vermehrung.
Seid fruchtbar und mehret euch
Von Malven über Schmetterlingsblütler bis hin zum Nachtschattengewächs. So vielfältig die Diversität der Pflanzen, so unterschiedlich sind deren Vermehrungsstrategien. Einjährige Kräuter leben anders wie mehrjährige; Einhäusige verschieden von Zweihäusigen. Je nach Lebensweise tendieren Pflanzen zu unterschiedlichen Strategien der Fortpflanzung. Währenddem sich manches Kraut gerne über Ausläufer (z.B. Erdbeere), Zwiebeln (z.B. Gladiolen) oder Knollen (Kartoffeln) vermehrt (vegetative Fortpflanzung), bilden andere Pflanzen Jahr für Jahr Tausende winziger Samen (geschlechtliche Fortpflanzung gesprochen), die mit dem Wind dem Wasser oder durch Tiere verbreitet werden.
Aus Eins mach Zwei
Als erfahrene Pflanzenflüsterin weiss die Kursleiterin um die vielen Wege der pflanzlichen Vermehrung und nützt diese zur üppigen Begrünung von Gärten. Unter ihrer Anleitung streiften die Kursteilnehmenden zu Beginn des Kurses durch den Gleisgarten und bestaunten die angebauten Gemüse, Blumen und Kräuter. Nebst der Aufreinigung von Saatgut weist Karin ebenfalls auf die Möglichkeit der vegetativen Vermehrung via Stecklinge hin. Sie demonstrierte dies eindrücklich anhand einer Japanischen Weinbeere, von welcher sie einen Spross mit einer Astgabel in der Erde fixierte, so dass er nach einiger Zeit neue Wurzeln bilden möge, und ein separates Pflänzchen entsteht. Diese und weitere Grundlagen rund um die Vermehrung von Pflanzen bildeten die Basis für den weiteren Verlauf des Kurses und die Wahl der besten Strategie der Vermehrung. Der Rundgang erlaubte es ebenfalls, Dreschgut zur späteren Samengewinnung, sowie Sprossmaterial zur Anfertigung von Stecklingen zu sammeln.
Zerstossen, Reiben, Klauben
Zurück auf der Terrasse wurde nun gedroschen was das Zeug hält. Mit Küchensieben, Plastiktellern und der Schwerkraft ging es darum, an die kostbaren Samen zu gelangen. Was sich bei manchen Arten als kinderleicht entpuppte, gestaltete sich bei anderen eher knifflig. Wie sehen die Samen der Kornblume denn überhaupt aus? Und wo findet man die Winzlinge genau?
Eine Kursteilnehmerin sucht nach Samen der Kornblume.
An vier Arbeitsstationen wurden unterschiedliche Pflanzenarten aufbereitet, wie zum Beispiel Flachs, Erbse, Japanischer Senf und Silberblatt. Ergänzend zur intensiven Klauberei in den Gruppen demonstrierte Karin die Gewinnung von Saatgut aus einer Tomate. Wie sie zeigte, können hierfür die aus einer Tomatenfrucht gequetschten Samen für einige Zeit in Zuckerwasser eingelegt werden. Dabei löst sich das schleimige Fruchtfleisch. Anschliessend wird das Fruchtfleisch durch Zerreibung in einem Teesieb von den Samen abgetrennt. Nun lassen sich die Samen ausgezeichnet trocknen und bis zur neuerlichen Pflanzung lagern (natürlich alles leserlich und langlebig beschriftet).
Im Kurs aufbereitetes Saatgut.
Die Freude der Samengewinnung
Ein Blick auf die Gesichter der Teilnehmenden verrät: Die Aufbereitung von Samen bereitet Freude. Doch was ist es genau, was die Menschen dabei so glücklich macht?
Die Arbeit mit den Samen erfordert viel Geschick und Beobachtungsgabe. Wann sind die Samen denn eigentlich reif? Wie trenne ich sie möglichst effizient von der „Spreu“? Wie schütze ich sie vor Schädlingen und Krankheiten? Und welche Eigenschaften mögen die Keimlinge nächstes Jahr wohl hervorbringen? Die Beschäftigung mit diesen und weiteren Fragen fördert eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Pflanze. Und genau darin liegt ein gewisser Reiz. Denn dabei versetzt man sich in dieses Lebewesen hinein, man spürt es und nimmt an seiner (Evolutions-)Geschichte teil. Man lebt mit der Pflanze, und nicht von ihr.
Ein weiterer Aspekt der selbständigen Samen-Aufbereitung ist die dabei gewonnene Unabhängigkeit oder Autonomie. Wie wichtig Unabhängigkeit von Gärten ist, konnten wir alle diesen Frühling erleben, als Gärtnereien, Baumärkte & Co Corona-bedingt erst relativ spät ihr Tore öffneten. In Folge des Lockdowns fehlte es vielerorts an dringend benötigtem Saatgut, und Lieferungen aus dem Ausland blieben oft aus. Viele PflanzenliebhaberInnen wurde auf dem falschen Fuss erwischt; warum Samen kaufen, wenn sie doch bereits im Garten sind? Ein Garten mit einer starken, eigenständigen Vermehrung über Samen und Steckling ist für solche Krisen ziemlich gewappnet.
Zu guter Letzt sei noch der soziale Aspekt erwähnt: Die Gewinnung und Verarbeitung von Samen hat etwas von Panini-Bildchen Sammeln. Tauschst du Samen deiner Hongkong Purple Tomate gegen meine Byzanz-Pfingstrose? Meinen Alant gegen deine Duftlilie? Gespräche rund um Pflanzenwissen entstehen – nebst genetischem Material wird dazugehöriges Wissen ausgetauscht. Dabei entsteht viel Neues – und das ist zutiefst lebendig, sozial und spannend.
Tauschen statt Kaufen: Unsere Samentauschbörse
Zum Schluss dieses Beitrags noch ein Veranstaltungshinweis: Zum Erhalt und der Weiterentwicklung der Kulturpflanzenvielfalt organisiert der Verein Neugarten jährlich eine Samentauschbörse. Der Anlass richtet sich an alle Gemüse-, Kräuter-, und BlumenliebhaberInnen, die selbstgewonnene Wildpflanzensamen oder überschüssiges Biosaatgut tauschen und neue Pflanzensorten entdecken möchten. Datum bitte Vormerken! Die Börse finden am 14. Februar 2021 statt. Weiteren Infos sind dem Flyer zu entnehmen und folgen über die üblichen Kanäle.
Zur Zeit steht alles wieder im Zeichen der Samen und Gartenplanung. Am 9. Februar fand im Neubad Luzern die bereits 3. Neugarten-Samentauschbörse statt. Genauso zahlreich wie Samen, erschienen auch Leute und es wurde fleissig getauscht und gefachsimpelt. Dieses Jahr, hatten wir an 5 Infoständen Vertreterinnen der Organisationen Bioterra, des Öko-Forums Luzern, Public Eye, jemand der die Permakultur vorgestellt hat und einen eigenen Stand des Neugartens. Nachdem wir unsere Samenbestände mit jenen der Tauschbörse ergänzt haben, konzentrierten wir uns dann ganz auf die Planung des Gartens. Die Devise von diesem Jahr, weniger ist mehr, haben wir uns auch hier zu Herzen genommen und uns gesagt, dass wir dieses Jahr die Samenbestellung möglichst klein halten wollen und dafür in erster Linie unser bereits vorhandenes Eigensaatgut und Saatgut der Vorjahre aufbrauchen.
Die Samentauschbörse war auch diesmal wieder gut besucht.
Kein Setzlingsmarkt und keine Anzuchtworkshops
Nun steht die Anzucht der ersten Pflanzen an. Dieses Jahr, so haben wir uns entschieden, werden wir uns mehr auf unseren eigenen Garten konzentrieren. Deshalb werden wir, wie oben erwähnt, 2020 keinen Setzlingsmarkt, wie auch keine Anzuchtworkshops durchführen. Wir hoffen damit wieder etwas mehr Energie für unseren eigenen Garten zu haben. Wer trotzdem nicht verpassen will, wie das mit der Anzucht funktioniert, kann gerne jeden Dienstagabend 19.00 Uhr (ganz unverbindlich) zum gemeinsamen Gärtnern kommen und mithelfen, sodass der Neugarten dieses Jahr wieder in allen Farben blüht.
Vom Samen zur Pflanze bis hin zur Ernte – Learning by doing.
Alternativen für den Neugarten Setzlingsmarkt:
16. Mai: Wildkräutermarkt Biosphäre Entlebuch 2.-3.Mai: Schloss Wildegg (AG), Pro Specie Rara 10. Mai: Weggis (LU), Pro Specie Rara Jeden Dienstag und Samstag Morgen, Wochenmarkt Luzern
Mit dem ersten Schneefall in und um Luzern herum verabschieden wir uns in die Winterpause.
Am Sonntag haben knapp 15 motivierte Neugärtner und Neugärtnerinnen den Garten eingewintert und sich damit den gruuusigsten Tag der Woche ausgesucht… Darum umso mehr: Hut ab für die Arbeit, welche auf Terrasse, Gleisgarten & Westwiese geleistet wurde.
Wir sehen uns im Frühling!
Die letzte Ernte des Jahres fiel tatsächlich grösser aus als gedacht…
Sichtlich erschöpft nach 3h Arbeit bei Kälte, Regen und Wind