Aus dem Lokalen die Welt verändern – die anarchistischen UhrmacherInnen aus dem Jura
Referent: Florian Eitel, geb. 1981, forschte und lehrte am Studienbereich Zeitgeschichte der Universität Freiburg (Schweiz) zur Geschichte des Anarchismus und zur Rolle von Musik in der politischen Mobilisierung. Er arbeitet als Kurator für Geschichte am Neuen Museum Biel (Schweiz).
Donnerstag, 20. Mai 2021, Neugarten- Terrasse
Beginn: 18:30 Uhr Führung durch den Neugarten
Vortrag: 19:00 Uhr, bei schlechtem Wetter im Neubad
Eintritt: Frei, Kollekte
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Schweiz zum globalen Player unter den Industrienationen. Die Schweiz exportierte in die ganze Welt neben Turbinen, Chemikalien oder industriell verarbeitete Lebensmittel wie Schokolade auch Uhren. Zu den damals bereits weltweit bekannten Schweizer Produkten gehörten auch die in Saint-Imier hergestellten Longines-Uhren. In der Uhrenstadt im Berner Jura arbeitete man jedoch nicht einzig daran, die genauesten Zeitmesser und Taktgeber für die kapitalistische Weltordnung herzustellen. Spätestens mit dem Gründungskongress der anarchistischen Arbeiterinternationalen im Jahre 1872 verband man Saint-Imier auch mit dem Anarchismus. Das Tal von Saint-Imier entwickelte sich zu einer frühen Drehscheibe und einem Labor einer globalen Bewegung, die in den folgenden Dekaden Rund um den Globus Millionen an Menschen an die kommende soziale Revolution glauben liess. Noch heute inspirieren sich AnarchistInnen oder andere AktivistInnen in der Linken von den erstmals in den 1870er Jahren verkündeten und gelebten anarchistischen Grundsätzen.
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Corona-Massnahmen:
- Sitz- und Maskenpflicht, keine Registrierungspflicht
- 1.5 Meter Abstand zwischen den Gästen (Ausnahme: Gleicher Haushalt)
- Keine Konsumation während der Veranstaltungen