Im Gegensatz zum astronomischen Kalender sind die phänologischen Jahreszeiten nicht an fixe Daten gebunden. Die Jahresabschnitte werden durch Beobachtungen aus der Natur bestimmt und können sich jedes Jahr ein wenig verschieben.
Der phänologische Kalender ist in zehn Phasen aufgeteilt:
- Vorfrühling
- Erstfrühling
- Vollfrühling
- Frühsommer
- Hochsommer
- Spätsommer
- Frühherbst
- Vollherbst
- Spätherbst
- Winterliche Ruhezeit
Jedes Jahr und auch jede Region haben ihren eigenen Charakter.
Die lilafarbenen Triebe der Brennesseln deuten darauf hin, dass es Zeit zum Umgraben und Düngen mit altem Kompost ist. Das blühende Wiesenschaumkraut sagt uns, dass die Aussaat der frostunempfindlichen Samen vor der Tür steht. Hahnenfuss und Wiesenkerbel sind am Blühen, der Löwenzahn wird zur wundervollen Pusteblume – dies ist die Jahreszeit, in der wir im Garten voll am Gange sind. Sind die Zugvögel zurück, die Apfelbäume am Blühen und das Vieh auf der Weide, blüht auch bald schon der Hollunder. Nacheinander folgen Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerzeit, dann ist es soweit die Heilkräuterbüschel zusammenzustellen. Es folgen Kartoffelernte, Aussaat der Gründüngung und Auspflanzen der letzten Endivien und Kohlrabi. Bald schon wird der Wald bunt und es ist Pilz-Zeit.
Darauf folgt die winterliche Ruhezeit.
Quelle: Storl, W-D. (2016). Der Selbstversorger. Mein Gartenjahr. GU Verlag.
So vesuchen auch wir mit offenen Augen, Nasen und Ohren durch das Jahr zu gehen und lernen immer mehr dazu.
…im Einklang mit der Naturentwicklung im Jahresverlauf.
Wolf-Dieter Storl